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Verbandskammer des Regionalverbandes gibt grünes Licht für DFB-Projekt in Frankfurt

Richtlinie zur Flächenkompensation von CDU und SPD macht Projekt erst möglich

Frankfurt Die Verbandskammer des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain ist derzeit mit der Änderung des Regionalen Flächennutzungsplanes zur Ansiedlung der DFB-Akademie im Stadtteil Sachsenhausen befasst. Ohne eine entsprechende Änderung kann das für den Standort Frankfurt überaus bedeutsame Projekt nicht verwirklicht werden. Auf Anregung der Sozialdemokratischen Gruppe im Regionalverband berichtet der Frankfurter Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) im Planungsausschuss über die Planungen zur DFB-Akademie. Es schloss sich eine lebhafte Diskussion daran an. Hauptstreitpunkt dabei war eine mögliche Flächenkompensation für das Vorhaben. Da die Stadt Frankfurt nicht über ausreichendende Ausgleichflächen verfügt, müsste die Stadt Frankfurt entsprechende Entwicklungsflächen an anderer Stelle aufgeben, die dringend zur Schaffung von Wohnraum benötigt werden.

Cunitz stellte diesbezüglich klar, dass das DFB-Projekt nicht realisierbar wäre, wenn die Regionalplanung auf einen solchen Flächenausgleich bestehen würde. SPD und CDU stellten sich im Ausschuss hinter das Vorhaben. Die große Koalition im Verband hatte bereits vor etwa einem Jahr eine neue Flächenkompensationsrichtlinie beschlossen, die nun angewendet werden soll und das Projekt erst ermöglicht.

SPD-Sprecher Kötter: „In allen Gremien reden wir vom Bevölkerungswachstum im Ballungsraum sowie der Wohnungsnot, die nicht erst durch den verstärkten Flüchtlingsanstieg entstanden ist aber dadurch nochmals verschärft wird. Vor diesem Hintergrund kann ich es nicht nachvollziehen, dass allen Ernstes von der Stadt Frankfurt gefordert werden soll, Entwicklungsflächen aufzugeben. Das entbehrt jeder Logik und würde den Druck auf den Frankfurter Wohnungsmarkt weiter verschärfen.“

Die Parteikollegen des grünen Bürgermeisters Cunitz beteiligten sich nicht an der Abstimmung, da sie noch Abstimmungsbedarf hätten. Welche Fragen noch offen sind, konnte auf Nachfrage allerdings nicht erklärt werden. Die Grünen im Regionalverband stehen der neuen Flächenkompensationsrichtlinie kritisch gegenüber. Ob das auch für dieses Vorhaben gelte, dazu machten die Vertreter der Grünen im Ausschuss keine Angabe.

SPD und CDU stimmten in der Verbandskammer für die Vorlage. „Dank der neuen Richtlinie, die trotz einigen Gegenwinds von SPD und CDU beschlossen wurde, kann das DFB-Projekt in Frankfurt realisiert werden, ohne dass dadurch die Wohnungsnot weiter verschärft wird. Es geht hierbei immerhin um den Hauptsitz des amtierenden Fußballweltmeisters und nicht um irgendeine Gartenlaube. Man darf notwendigen Wohnungsbau nicht gegen solche Projekte ausspielen, auch deshalb haben wir mit unserer Richtlinie mehr Flexibilität geschaffen. Dies soll ein Anreiz für die Kommunen der Region sein, die Herausforderungen der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung gemeinsam anzupacken“, so Kötter.