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„Mit uns wird es keine Waldrodung geben!“

CDU schlägt Abholzung an der Sendefunkanlage vor / SPD irritiert und verblüfft

Mainhausen „Irritationen, Ungläubigkeit und Verblüffung“ hat der Vorschlag der CDU-Mainhausen ausgelöst, den Waldsaum an der Sendefunkanlage entlang der K 185 zu Gunsten der Schaffung von Gemeinbedarfsflächen zu roden. Wie SPD-Fraktionsvorsitzender Frank Simon mitteilt, herrschte in Reihen der SPD-Fraktion Fassungslosigkeit über den schriftlich fixierten Antrag der Christdemokraten zu den Haushaltsplanberatungen.

Der Vorschlag sieht vor, einen fast 3 Hektar großen Waldabschnitt zwischen Einfahrt zur Sendefunkanlage und Hillerkreuzung zu Gunsten eines Rathausstandortes oder anderen öffentlichen Einrichtungen wie eines Kindergartens oder eines Seniorentreffs abzuholzen.

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Foto: Nach dem Willen der CDU-Mainhausen soll der Waldsaum der Sendefunkanlage an der K185 bald der Axt zum Opfer fallen

„Der Vorschlag hat uns vollkommen überrascht. Einige Fraktionsmitglieder habe das Ganze zunächst für einen Scherz gehalten. Für uns ist es ausgeschlossen ein Waldstück zu Gunsten von Baumaßnahmen zu opfern“, so Frank Simon. „Selbst wenn es sich bei dem Kiefernbestand nicht um den hochwertigsten Forstabschnitt handelt, werden die Schutzfunktion des Waldsaumes, die Bedeutung für das Klima und die Biodiversität vollkommen außer Acht gelassen. Das ist mit uns nicht machbar und wird mit Sicherheit auch vom überwiegenden Teil der Bevölkerung abgelehnt. Außerdem ist der Standort vollkommen verfehlt. Was soll man im dortigen ‚Niemandsland‘ mit einem Jugend- oder Seniorentreff?“, so der SPD-Fraktionschef.

Neben der inhaltlichen Kritik meldet Kai Gerfelder, Mitglied der Regionalversammlung Südhessen, auch rechtliche Zweifel an der Maßnahme an: „Allein die rechtlichen Vorgaben lassen einen Kahlschlag entlang der Mainflinger Straße nicht zu. So müsste zunächst der Regionale Flächennutzungsplan geändert werden. Zudem sprechen zahlreiche Gesetze gegen eine solche Vorgehensweise. Das Ganze ist ein beispielloser Rohrkrepierer!“ Gleichzeitig erinnert Gerfelder an die Diskussionen um eine kleinräumige Arrondierung des Gemeindewaldes zu Gunsten des Staatsforstes vor einigen Jahren: „Damals ist uns von der CDU in populistischer Art und Weise vorgeworfen worden, wir würden unser Waldgebiet den wirtschaftlichen Interessen des Landes unterwerfen. Obwohl es im Kern darum ging, die Waldbewirtschaftung an der A3 zu erleichtern. Heute ist die Maske gefallen, wer tatsächlich mit der Axt in der Hand an die Bäume der Mainhäuser Bürger ran will!“