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Mainhäuser SPD will Potentiale für Freiflächenphotovoltaik untersuchen

Kooperation mit Regionalverband angestrebt / „Steuerungsfunktion wahrnehmen“

Die SPD-Fraktion in Mainhausen will unter dem Titel „Sonnenoffensive 2.0“ mögliche Potentiale zur Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen identifizieren. Vor dem Hintergrund neuer Vorgaben durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz und das Hessische Energiegesetz soll die Verwaltung frühzeitig initiativ werden.

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„Ziel ist die Gemeindevertretung in die Lage zu versetzen, die Anforderungen an den Ausbau flächiger Photovoltaikanlagen ergebnisoffen zu beurteilen, in einem nächsten Schritt über konkrete Maßnahmen zu entscheiden und gegebenenfalls auch Ausbauziele im eigenen Zuständigkeitsbereich festzulegen“, erläutert Kai Gerfelder, SPD-Fraktionsvorsitzender in Mainhausen, den Inhalt eines Antrages mit dem Titel „Sonnenoffensive 2.0 – Bereitstellung von Flächen“. Das Land hatte im Zuge des Hessischen Energiegesetzes im Jahr 2022 Ausbauziele in einer Größenordnung von 20 Gigawatt bis zum Jahr 2040 definiert und damit die Bereitstellung von einem Prozent an Freiflächen fest verankert. „Wichtig ist dabei auch, dass die Gemeinde die Steuerungsfunktion in eigenen Händen behält.“

Bereits 2021 hatte sich Mainhausen auf Grundlage des SPD-Antrages „Klimaschutz bleibt Querschnittsaufgabe“ unter anderem zum Ziel gesetzt „Flächen für die Erzeugung Erneuerbarer Energien bereit zu stellen und bei der Bewirtschaftung die Einbindung externer privatwirtschaftlicher Partner zu prüfen“.

Die nähere Untersuchung der Flächenpotentiale soll nach Willen der SPD in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain erfolgen, der im Umland Frankfurts für die Flächennutzungsplanung zuständig ist und über die nötige Kompetenz und die entsprechenden Geoinformationssysteme verfügt. „Der Regionalverband hat sich bewusst dazu entschieden, die Verbandskommunen bei der Standortsuche für flächige Photovoltaikanlagen zu unterstützen und aktiv Hilfe zu leisten.“ erläutert Gerfelder, der auch im Regionalparlament an der Spitze der 27köpfigen SPD-Gruppe steht. „Während in anderen, windhöffigen Regionen die klimaneutrale Stromerzeugung mittels Windkraft im Vordergrund steht, sind die Möglichkeiten im Rhein-Main-Gebiet weitestgehend auf die Nutzung der Photovoltaik beschränkt. Wenn die Klimaziele erreicht werden sollen, gilt es den Prozess der Standortsuche aktiv zu begleiten - insbesondere weil auch konkurrierende Nutzungsarten wie etwa die Landwirtschaft damit in Einklang gebracht werden müssen.“

Neben der reinen Suche nach Potentialflächen wünscht sich die SPD-Fraktion auch Informationen von Projektierern. So wird der Gemeindevorstand zusätzlich gebeten, in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Photovoltaikbranche, wie Projektentwickler und Stromversorger, über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu Bau- und Betrieb von flächigen Photovoltaikanlagen zu informieren. „Letztlich spielen wirtschaftliche Aspekte natürlich auch immer eine Rolle. Energiewende wird nur gelingen, wenn neben den ökologischen auch ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt werden“, so Gerfelder abschließend.